Werkstoff 1.4104 – Eigenschaften, Einsatzgebiete, Härten
Der Werkstoff 1.4104 ist ein martensitischer Edelstahl mit einem signifikanten Chrom- und Schwefelgehalt. Aufgrund seiner kristallinen Struktur ist der Stahl magnetisch und eignet sich gut für die präzise spanende Bearbeitung. Er ist unter der EN-Bezeichnung X14CrMoS17 bekannt und wird auch als AISI 430F klassifiziert.
1.4104 Datenblatt und Eigenschaften
Nach DIN EN 10088-3 ist die chemische Zusammensetzung von 1.4104 wie folgt:
C | Si | Mn | P | S | Cr | Mo |
0,1 – 0,17% | 0 – 1 % | 0 – 1,5 % | 0 – 0,04% | 0,15 – 0,35% | 15,5 – 17,5% | 0,2 – 0,6% |
Aufgrund des hohen Schwefelgehalts erhält der 1.4104 Stahl sowohl negative als auch positive mechanische Eigenschaften. Die Zerspanbarkeit des Stahls wird durch den Schwefelzusatz positiv beeinflusst, während die Schweißeignung aufgrund der Legierung negativ beeinflusst wird. Die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls wird, trotz des hohen Chromwerts, ebenfalls negativ vom erhöhten Schwefelanteil beeinflusst. Darüber hinaus ist der Werkstoff anfällig für Lochfraßkorrosion und Spaltkorrosion.
Insgesamt werden die mechanischen Eigenschaften als gut bewertet und können durch Vergüten noch weiter verbessert werden.
Einsatzgebiete von 1.4104
1.4104 findet in folgenden Bereichen Anwendung:
- Automobilindustrie
- Kücheneinrichtung
- Elektronische Ausrüstungen
Die hervorragende Spanbarkeit von 1.4104 erleichtert die Bearbeitung des Werkstoffs im Vergleich zu ähnlichen Edelstählen. Dieser Edelstahl wird bevorzugt für die Herstellung von Küchenarmaturen verwendet, da er sich sehr gut zerspanen lässt. Aufgrund dieser Eigenschaft wird er auch häufig für dekorative Zwecke eingesetzt. Obwohl seine Schweißbarkeit eingeschränkt ist und seine Korrosionsbeständigkeit beeinträchtigt ist, kann er dennoch für viele Bauteile, insbesondere für Konstruktionsteile in wässrigen Umfeld, verwendet werden.
Härten von 1.4104
Der Verschleißschutz von 1.4104 kann durch unser BORINOX® Verfahren zum Härten von Edelstahl stark verbessert werden. Mithilfe des innovativen Diffusionsverfahrens kann eine extrem hohe und robuste Randschichthärte erreicht werden. Da der Edelstahl vorwiegend für Lochfraßkorrosion anfällig ist, ist eine Nachbehandlung der Bauteile zu empfehlen.